Weingläser

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Ein Weinglas ist ein spezielles Trinkgefäß aus Glas, das nur für Wein verwendet wird.

Eine besondere Stellung unter den Gläsern nehmen die Probengläser ein. Diese farblosen, nach ISO 3591 genormten Wein-Degustationsgläser erinnern an kleine Weißweingläser oder an Sherrygläser. Bei Füllmengen von 0,1 bzw. 0,05 Litern reicht eine Normalflasche (0,7 oder 0,75 Liter) für sieben oder aber 15 gleichgroße Proben-Portionen.

Spezielle Weingläser gibt es auch für die Verkostung, also der Bewertung der charakteristischen Merkmale eines Weines wie z.B. Klarheit, Farbe, Geruch, Geschmack, Säure, Körper, Aroma, Bukett und Alter. Das berühmteste unter den dafür verwendeten Gläsern ist französischen Ursprungs und trägt den Namen l'Impitoyable, das Unbestechliche. Der Kelch dieses Glases ist eng geschlossen und spitz fokussiert, was die Geruchsstoffe des Weines gezielt in die Nase führt. So kann der Fachmann auch kleinste Weinfehler erkennen.

Weingläser sollten höchstens halb gefüllt werden. Das Bouquet kann sich nur in einem Glas entfalten, in dem genug Luftraum über dem Weinpegel vorhanden ist.

Bei der Beurteilung des Inhalts wird das Glas geschwenkt, also mit leicht kreisenden Bewegungen um die Vertikale in Bewegung versetzt, um den Wein die freie Innenfläche des Kelches benetzen zu lassen. An dieser ablüftenden Glasfläche entsteht dann der Geruchseindruck, den die Nase aufnimmt. Ein zu volles Glas hat zu wenig von dieser freien Glasfläche, was den „Naseneindruck“ verfälscht. Aufgrund seiner offenporigeren Materialbeschaffenheit bietet Bleikristall dem Wein von vornherein eine größere Benetzungsfläche und lässt ihn stärker als bei Kristallgläsern an der Glaswand haften. Dies spielt für die Wahrnehmung durch die Nase eine merkliche Rolle, weil der Wein an der Glaswandung eines Bleikristallglases intensiver verdunstet.

Auch dem Glasrand wird ein gewisser Einfluss auf das Geschmackserlebnis zugemessen; er sollte dünn und perfekt geschliffen sein, also nicht zu dick oder gerundet (Rollrand). Der optimale Rand sorgt dafür, dass der Wein die Oberfläche der Zunge schnell und gleichmäßig benetzt. Außerdem hilft er, den Wein in möglichst kleinen Schlucken zu dosieren.

Des Weiteren sollte das Weinglas nicht am Bauch, sondern nur am Stiel angefasst werden, damit sich die Temperatur des Weines nicht durch die Handwärme erhöht. Die Gläser sollten in etwa die Temperatur haben, die auch für den Wein richtig ist, also 8 bis 10 °C für Weißwein, und 15 bis 17 °C für Rotwein. Die Wandung sollte gerade so dick sein, dass abweichende Temperaturen des Weinglases keinen merklichen Einfluss auf den Wein haben. Andernfalls wird der Wein entweder zu warm, oder das Glas beschlägt, so dass die optische Beurteilungsmöglichkeit darunter leidet.

Beim Trinken von Schaumweinen sollte man auf die häufig verwendeten flachen Schalen verzichten, weil die Kohlensäure wegen der großen Flüssigkeitsoberfläche zu schnell entweicht. Ein anderer, häufig vernachlässigter Aspekt ist in diesem Zusammenhang das gezielte Perlage. Dazu wird bei Sekt- und Champagnergläsern in der Produktion bewusst ein kleiner Fehler, der so genannte Moussierpunkt, an der Innenseite erzeugt. An dem angegossenen Punkt oder einer angeschliffenen Stelle abseits der Mittelachse setzen sich die Kohlensäure-Bläschen ab und steigen als Schnur aus feinen Bläschen auf.

Weingläser werden heutzutage zumeist maschinell hergestellt.

In Blasformmaschinen wird ein endverschlossenes, bis zur Formungstemperatur erhitztes Glasrohr in eine teilbare Form geführt und die Form mittels Pressluft-Druck am kalten Rohrende von innen ausgefüllt. Die Wandstärke verringert sich hierbei mit zunehmendem Durchmesser, denn das Volumen bzw. die Masse an Glasschmelze ist konstant. Die Form teilt sich, das heiße, maschinengeblasene Glas wird entnommen. Der verbleibende Oberballon wird durch Einritzen ringsum angebrochen und abgeschlagen. Der vom Abschlagen scharfe Rand wird umgeschmolzen und so entgratet.

Diese maschinelle Herstellungstechnik ist zu allermeist an ihren Längsnähten entlang des Stieles und des Fußes erkennbar; meist nur im Kelchbereich / Sichtbereich wird die Wanddicke der Naht durch eine Nachschmelze vergleichmäßigt.

Handwerklich wird ein Weinglas ebenso per Druck und Blasen hergestellt, jedoch von einem Glasbläser an der so genannten Glasmacherpfeife. Ohne eine Form für die Außenkontur obliegt es dem Geschick und der Erfahrung des Glasbläsers, über eine gezielte Erhitzung und den Druckaufbau per Mund den Kelch zu formen. Diese Herstellungstechnik des Mund-Blasens ist wesentlich aufwändiger und erzeugt mehr Ausschuss. Daher sind mundgeblasene Gläser wesentlich teurer. Ebenso spielen die Material-Einsatzkosten eine große Rolle: Die üblichen Bleikristall-Gläser sind bereits zur Materialgewinnung erheblich aufwändiger.

Quelle „de.wikipedia.org“

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