Vermehrung von Pflanzen auf ungeschlechtlichem Weg, das heißt ohne Samen. Dies erfolgt durch Einpflanzen verschiedener Teile einer Pflanze (Absenker, Augen, Knollen, Triebe, Wurzelteile, Zwiebeln etc.), aus denen sich dann Wurzeln und Triebe entwickeln können. Im Weinbau versteht man darunter die Vermehrung durch zumeist Einpflanzen von Blindreben einer Mutterrebe. Da der Rebstock extrem heterozygot (spalterbig) ist, erfolgt eine Vermehrung - das heißt das Produzieren von Rebstöcken in Rebschulen - prinzipiell auf vegetativem Weg. In der Natur findet normalerweise immer eine geschlechtliche (generative) Vermehrung statt, das heißt, das Produkt ist von den Eltern genetisch verschieden, was normalerweise überlebenskräftige Nachkommen hervorbringt. Der Mensch will jedoch bei Rebsorten möglichst identische Nachkommen mit denselben Eigenschaften wie die Mutterrebe erzeugen, deshalb umgeht er diese geschlechtliche Vermehrung. Alle unsere kultivierten Rebsorten wie zum Beispiel Riesling, Pinot Noir, Chardonnay oder Cabernet Sauvignon werden schon seit hunderten von Jahren vegetativ vermehrt und haben dadurch ihre genetischen Eigenarten im Wesentlichen bewahrt.
Denn im Gegensatz zur geschlechtlichen Vermehrung ist der vegetative Abkömmling nahezu identisch mit der Mutterrebe und damit ein so genannter Klon.
Quelle „de.wikipedia.org“