Umbrien, 15.000 ha
Allgemeines
Die Region Umbrien liegt im Herzen Italiens und ist zwischen größeren Gebirgsketten
eingebettet. Die Hauptstadt ist Perugia, bekannter dürfte dem Weinkenner aber
Orvieto mit seinem gleichnamigen Wein sein.
Topografie
Umbrien besteht aus
Berg- und Hügelland, Flüssen und Seen und erstreckt sich vom 1.500 Meter hohen
Westabhang des Apennins in Richtung tyrrhenische Küste. Nach Norden und Osten
bildet der Apennin eine Wasserscheide. Hier entspringt der Tiber, der die
Region längs durchfließt und ihr atmosphärische Luftströme aus Süden und Westen
zuführt.
Die Berge gehen nach
und nach in fluss- und seenreiche Hügel und Hochebenen über. Nur sechs Prozent des
Gebietes sind Flachland. Wein gedeiht an den
Flanken der Hügel, die dem gemäßigten tyrrhenischen Mittelmeerklima ausgesetzt
sind und von den Flüssen und dem Trasimenischen See die richtige
Feuchtigkeitsmenge erhalten.
Klima und Böden
Sowohl landschaftlich als auch von den klimatischen Bedingungen
und Bodenverhältnissen her ist das Gebiet der östlich angrenzenden Region
Toskana sehr ähnlich. Umbrien hat keinen Zugang zum Meer. Die kalten Monate sind regenreich, die Sommer sind sonnig
und durch Wind gekühlt. Viele Weingärten haben kalkreichen Lehm- und Sandboden.
Weinbau
Die Reben werden
nach Guyot oder Kordon erzogen, diese Systeme ermöglichen eine höhere
Pflanzdichte.
Rebsorten und Weinstile
Sangiovese erreicht
seinen Höhepunkt in den Weinen, die das Haus Lungarotti im DOCG-Bereich
Torgiano produziert. Er wird hierbei mit einem größeren Anteil an Canaiolo
verschnitten als im Chianti, der Fassausbau erfolgt in kleinen Barriquefässern. Charakteristische Merkmale des Torgiano sind die rubinrote
Farbe mit granatroten Reflexen und ein ausdrucksvolles, elegantes, delikates
Bukett mit leichtem Mandelaroma. Die Weine sind trocken, körperreich, rund, mit Tiefe, charaktervoll
und harmonisch.
Sagrantino ist eine der besten autochthonen italienischen
Rotwein-Rebsorten. Sie stammt aus Umbrien und liefert schwere, kräftige Rotweine
mit reichlich Tannin und Extrakt.
Die wichtigsten Weine sind der kräftige Rosso di Montefalco
und der schwere, ausgezeichnet lagerfähige, manchmal extrem tanninhaltige
Sagrantino di Montefalco. Dieser DOCG-Wein kann ohne weiteres mit Weinen aus der
Toskana oder dem Piemont verglichen werden.
Außerdem gibt es eine Süßwein-Variante, den Sagrantino
Passito, der mit einer dezenten Restsüße und Alkoholgradationen von mindestens
14 Prozent etwas an gereifte Portweine erinnert. Dazu werden die Trauben auf
Holzgestellen rosinenartig eingetrocknet.
Grechetto liefert
einen körperreichen Wein mit nussigem Aroma, der häufig im Verschnitt mit
anderen Rebsorten (Trebbiano, Verdello, Malvasia) verwendet wird.
Orvieto gibt es in den Geschmacksrichtungen trocken,
halbtrocken und lieblich. Der historische Orvieto war ein lieblicher Wein mit
Edelfäule (entstanden durch Einlagern der Trauben in Tuffsteinkellern). Die zugelassenen Rebsorten für den modernen Orvieto sind als
Hauptsorten Trebbiano und Verdello sowie
als Nebensorten Grechetto, Drupeggio
und/oder Malvasia. Orvieto wird hauptsächlich trocken bereitet, nur 5 %
entfallen auf die liebliche Amabile-Version. Er reift etwa sechs Monate in Edelstahltanks und sollte jung
getrunken werden.
Rote Rebsorten:
Weiße Rebsorten:
Wichtige DOCG-Weine
- Sagrantino di Montefalco (auch Passito)
- Torgiano Rosso Riserva
Wichtige DOC-Weine
Alle DOC/DOCG-Zonen