Als Trockenstress bzw. Wasserstress bezeichnet man den Zustand einer Pflanze, die unter akutem Wassermangel leidet. Besonders im Obst- und Weinbau ist ein ausgewogener Wasserhaushalt im Boden essentiell für die Qualität der Ernte. Ein besonders nasses Jahr kann sich ebenso negativ auf die Ernte auswirken wie ein außergewöhnlich trockenes Jahr.
Extreme Trockenheit kann im schlimmsten Fall zum völligen Ausfall der Ernte bzw. zur Vernichtung des Weingartens führen. In Weingärten, die davon betroffen sein könnten, wird daher im Bedarfsfall mit künstlicher Bewässerung gearbeitet, um Schäden vorzubeugen. Außerdem ist es sinnvoll, in diesen Lagen Rebsorten zu wählen, die weniger empfindlich gegenüber Trockenheit reagieren. Besonders alte Rebanlagen, die mit ihrem ausgeprägten Wurzelsystem tief wurzeln und daher gut versorgt werden, sind in der Regel anpassungsfähiger an trockene, heiße Witterung.
Ein moderater Trockenstress kann sich in manchen Fällen sogar positiv auf die Qualität der Trauben auswirken. Zwar fällt die Erntemenge durch Trockenstress geringer aus, dafür lässt sich jedoch eine deutliche Aromakonzentration in den kleineren Beeren feststellen.