Traditionsweingüter Österreich
Mit diesem Denkansatz schufen die österreichischen Traditionsweingüter etwas, das es bisher in Österreich noch nicht gab: Den Versuch, klassische Lagen zu klassifizieren. Das Bewusstsein, dass große Weine nur in großen Lagen gedeihen, wohnt dieser Philosophie inne. Die Begriffe „Klassifizierte Lage“, „Erste Lage“ und „Große Erste Lage“ wurden in der Folge geprägt. Die in dieser Philosophie enthaltene Wahrheit ist heute weitgehend anerkannt. Die gewonnenen Erfahrungen helfen, die Werte der Vergangenheit in eine lebendige Gegenwart und in die Zukunft einzubringen. Feiner, authentischer Wein erlebt in der Beliebtheit beim Konsumenten einen Höhenflug. Das Streben der Traditionsweingüter verbindet sich mit den Wünschen der qualitätsbewussten Weinliebhaber, die das Echte und Authentische suchen.
Diese Position der Traditionsweingüter ist Gegenthese zum Wein als uniformes Massenprodukt, ohne Individualität und Erkennbarkeit. Durch offene Diskussion soll aber auch die Selbstkritik geschärft und das Bewusstsein im Umgang mit der Umwelt verbessert werden. Die Mitglieder der Traditionsweingüter verstehen es als ihre Verpflichtung, die Charakteristika ihrer Gegend, ihrer Böden, ihres Klimas, ihrer Sorten und ihrer Keller in den Weinen zum Ausdruck zu bringen. Ihr Wein legt Zeugnis darüber ab, woher er kommt. In den Kellern der Traditionsweingüter reifen Weine, die ihre Persönlichkeit nicht verstecken, sondern voller Würde zeigen.