Spargelwein

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Ein von der ÖWM (Österreichische Weinmarketingservicegesellschaft) seit dem Jahr 1998 jährlich veranstalteter Weinbewerb mit der offiziellen Bezeichnung „Selektion Spargelwein“. Prämiert werden Weine, die besonders gut zu Spargelgerichten passen. Zur Teilnahme berechtigt sind klassisch ausgebaute, trockene Weißweine mit maximal 13,5% vol. Alkoholgehalt. Es gibt die drei Kategorien Grüner Veltliner, Burgunderfamilie (Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger etc.) sowie die Sortenvielfalt aller anderen weißen Rebsorten. 2004 wurden 750 Weine eingesendet, davon kamen 250 ins Finale, daraus werden die 99 besten Spargelweine in einer Blindverkostung ausgewählt. Frisch gestochener Spargel ist immer ein willkommener Frühlingsgruß. Die zarten Aromen des Spargels wecken Assoziationen mit dem erfrischenden Duft junger Weißweine. Wer „Spargelwein“ sagt, denkt an duftige, leichte und spritzige Frühlingsweine des neuen Jahrgangs, und schon ist er auf der falschen Fährte, da in vielen Fällen körperreiche und auch gereifte Weine den optimalen Partner für das junge Gemüse darstellen. Das ideale Zusammenspiel von Weinen mit verschiedenen Spargelrezepten ist ungleich komplexer. Die eingehende Beschäftigung mit diesem Thema ist jedoch allemal lohnend, denn das Vergnügen beim gemeinsamen Genuss von Spargel und Wein lässt sich dadurch erheblich steigern. Dabei wurden nicht einzelne Weine, sondern passende Weinstile gesucht. Wieder einmal hat sich dabei gezeigt, dass kräftige Grüne Veltliner mit Finesse zu den universellsten Speisenbegleitern der Welt zählt. Auch bei den meisten Spargelrezepten liegt man mit einem harmonischen, nicht zu leichten Veltliner goldrichtig. Dennoch hat sich gerade beim Spargel eine Rebsorte, die in letzter Zeit viel zu wenig beachtet wurde, als Top-Favorit herausgestellt: Der Weißburgunder. Diese international als Pinot Blanc bekannte Sorte gilt hierzulande seit langem als feiner Fischwein. Vor allem das unaufdringliche, zarte Bukett mit seiner feinen Blume harmoniert ganz hervorragend mit der noblen „Gemüsigkeit“ des weißen Spargels. Dabei darf es ruhig ein zwei, drei Jahre altes Gewächs im hohen Kabinett- oder Spätlesebereich sein. Auch Chardonnay (Morillon) und, als Geheimtipp, Grauburgunder (Pinot Gris, Ruländer) unterstreichen die Spargelkompetenz der Pinot-Familie. Allerdings sind in den meisten Fällen klassisch ausgebaute Varianten besser geeignet als Weine aus dem Barrique, sofern sie nicht zu jugendlich und leichtgewichtig sind. Bei den aromatischen Sortenvertretern muss auf eine gut eingebundene Säure geachtet werden. Gut strukturierte Sauvignons aus warmen Lagen brillieren bei Spargel mit Vinaigrette. Auch brillant ziselierte Rieslinge brauchen Körper, sollten aber nicht zu mineralisch-massiv sein. Ein paar Gramm Restzucker zur Abpufferung der Riesling-typischen Säure tun hier sicherlich gut. Bei entsprechender Finesse und Feingliedrigkeit können auch Muskatsorten, Traminer und der oft unterschätzte Müller Thurgau durchaus gute Spargelweine abgeben.

Bis auf seltene Ausnahmen sind Spargelweine weiß, trocken, Körper (mittel bis voll), aber nicht zuviel Alkohol, meist passen Weine mit zwei bis drei Jahren Reife, die Säure muss elegant eingebunden und fein sein, neutrales Bukett ist von Vorteil – keine Botrytis! Ein Hauch von Holznote passt nur für spezielle Rezepte (Hollandaise, Polonaise…).



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