Unter dem Begriff Sortencharakter oder Sortentypizität ist die Gesamtheit aller Geruchs-, Geschmacks- und Farbmerkmale zu verstehen, die bei einem Wein typisch für eine bestimmte Rebsorte sind. Bei alten Weinen wird dies aber zunehmend verwischt. Bei bestimmten Sorten ist das Aroma (Primäraroma) besonders charakteristisch ausgeprägt. Das sind zum Beispiel alle Spielarten vom Muskateller (Muskatton = traubig) oder Traminer (Rosen, Gewürze). Die zweite Gruppe hat zwar einen dezenten, aber ebenfalls charakteristischen Geruch wie zum Beispiel Cabernet Sauvignon (Johannisbeere), Müller-Thurgau (Muskatton), Riesling (Pfirsiche, Marillen) und Sauvignon Blanc (Gras). Einige Sorten dieser zwei Gruppen werden auf Grund bestimmter Aromastoffe als Bukettsorten bezeichnet. Die dritte Gruppe weist nur ein schwaches sortentypisches Aroma auf, wie zum Beispiel Blauer Portugieser, Chardonnay, Pinot Blanc, Sémillon und Silvaner. Durch Barrique-Ausbau oder Verwendung botrytisierter Trauben geht der sortentypische Geschmack des Weines verloren bzw. wird durch Holz- oder Honignoten überlagert.
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