Sizilien, 128.000 ha
Allgemeines
In seiner
„Italienischen Reise“ rühmte Goethe Sizilien als das Land, in dem alles seinen
Ursprung hat, und er meinte damit nicht nur die alte Kultur der Insel, sondern
auch ihre Weinbautradition. Von hier
kam der Weinbau durch die Griechen nach ganz Europa.
Sizilien
ist die größte Insel Italiens, von drei
Meeren umspült, und nur durch die drei Kilometer breite Meerenge von Messina
vom Festland (Kalabrien) getrennt.
Die Insel
ist in Bezug auf die Produktionsmenge eine der größten Weinbauregionen
Italiens. Trotz des
guten Potentials erwachten die sizilianischen Winzer erst spät und erkannten
die Chancen eines Anbaus von Qualitätsweinen. Es lohnt sich auf jeden Fall, den
sizilianischen Wein näher kennen zu lernen.
Topografie
Das Terrain
der Insel gestaltet sich gebirgig mit mageren Böden. Über den Mittelteil der
Insel erstrecken sich ausgedehnte Hügelketten mit breiten Tälern. Die Reben
gedeihen in günstige Höhenlage bis 900 Meter auf Hanglagen in exzellenter
Ausrichtung.
Hohe Berge
befinden sich vorwiegend im Nordosten der Insel, der höchste Gipfel liegt im
Ätna-Massiv. Die Insel
umgibt eine 1.400 Kilometer lange Küste.
Klima
und Böden
Das
subtropische Klima begünstigt den Weinbau, der in allen neun Provinzen der Insel
betrieben wird. Siziliens
Sonne sorgt für eine vollkommene Ausreifung der Trauben. An der Küste ist es
warm und trocken, mild und feucht im Landesinneren. Stetige
Winde haben einen austrocknenden Effekt, Niederschläge fallen großteils im
Winter.
Die Temperaturunterschiede
zwischen Tag und Nacht dienen der Qualität der Weine. Vulkanische
Böden bieten eine gute Grundlage für exzellente Weine.
Weinbau
Der Weinbau
auf der Insel kann in den letzten zehn Jahren große qualitative Fortschritte
verzeichnen. Die Umwandlung
von Gobelet- in ertragreichere Drahtrahmen- oder Tendone-Formen (tendone, ital.
= Vorhang) hat dem Weinbau Schaden zugefügt, Überproduktion und
Qualitätsminderung waren die Folgen.
In den 1990er
Jahren erfolgte der Umstieg auf das qualitätsorientierte Guyot-System.
Rebsorten
und Weinstile
Seit Juli
2005 gibt es den ersten DOCG - klassifizierten Wein, den Cerasuolo di Vittoria.
Es handelt sich um einen trockenen Rotwein aus den Rebsorten Nero d’Avola und Frappato.
Sizilien
steht für ausgezeichnete Tafelweine, zu den bekanntesten zählen die zwei Marken
Corvo und Regaleali. Die große Palette
einheimischer Rebsorten verleiht den Weinen Persönlichkeit.
Die rote Rebsorte Nero d’Avola hat großes Potenzial. Sie bringt komplexe,
aromatische Weine mit großer Fülle, schönem Gefüge und langer Lebensdauer
hervor. Nicht zu
Unrecht wird sie auch „Principe Siciliano“ (sizilianischer Prinz) genannt. Als eine
der traditionellen Rebsorten Siziliens ist sie auch unter dem Namen „Calabrese“
bekannt. Oft im
Verschnitt mit Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah
verwendet, wird sie in letzter Zeit zunehmend auch sortenrein ausgebaut, die
Weine sind tiefdunkel (daher der Namensbestandteil Nero = „Schwarzer“) und
konzentriert, ohne dass ihnen die notwendige Säure fehlt.
Rote Rebsorten:
- Frappato
- Nerello Mascalese
- Nero d’Avola
- Perricone
Weiße Rebsorten:
- Catarratto Bianco
- Chardonnay
- Damaschino
- Grillo
- Inzolia
- Malvasia di Lipari
- Moscato Bianco
- Trebbiano
Wichtige DOCG-Weine
- Cerasuolo di Vittoria
Wichtige DOC-Weine
- Alcamo
- Etna
- Faro
- Inzolia
- Malvasia delle Lipari
- Marsala
- Menfi
- Moscato di Noto
- Moscato di Pantelleria
- Moscato di Siracusa
Alle DOC/DOCG-Gebiete
- Alcamo
- Cerasuolo di Vittoria (DOCG)
- Contea di Sclafani
- Contessa Entellina
- Delia Nivolelli
- Eloro
- Etna
- Faro
- Malvasia delle Lipari
- Marsala
- Menfi
- Monreale
- Moscato di Noto
- Moscato di Pantelleria
- Moscato di Siracusa
- Passito di Pantelleria
- Riesi
- Salaparuta
- Sambuca di Sicilia
- Santa Margherita di Belice
- Sciacca