Um eine Rebsorte zu identifizieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Früher erfolgte dies ausschließlich auf Grund der äußeren Beschaffenheit des Rebstocks auf Basis des Phänotyps, also den morphologischen Eigenschaften der Triebe, Blätter, Trauben und Beeren bzw. des Geschmacks der Früchte. Eine absolute Koryphäe auf diesem Gebiet ist der französische Weinbau-Fachmann und Ampelograph Pierre Galet (geb. 1921). Heute kann man Rebsorten auch über den genetischen Fingerabdruck auf Basis des Genotyps identifizieren. Für die visuelle Identifikation benötigt man Sortenkenntnis, die Beschreibungen der Rebsorten als Literatur-Referenzen und eine Rebsortensammlung mit Herbarium (eine Sammlung getrockneter und gepresster Pflanzen bzw. Pflanzenteile für wissenschaftliche Zwecke). Für den genetischen Fingerabdruck benötigt man die DNA der Sorte und artefaktfreie, genetische Vergleichsprofile, die von Rebstöcken stammen müssen, die bereits auf ihre Sortenidentität hin überprüft wurden. Der genetische Fingerabdruck kann die traditionelle Methode der visuellen Sortenidentifizierung deshalb nicht ersetzen, sondern basiert darauf und kann diese nur ergänzen.
Copyright by Wein-Plus Weinglossar
Facebook
Instagram
