Oxidativer Wein ist ein Oberbegriff für oxidativ ausgebauten Wein, der bei der Weinherstellung einem gesteuerten, leichten Sauerstoffkontakt ausgesetzt wurde, was die Reifung und Veresterung des Weins beeinflusst. Dadurch verändert sich der Farb-, Geruchs-, und Geschmackseindruck eines Weins.
Das Gegenstück zum oxidativen Ausbau ist die der reduktive Ausbau zur Herstellung frischer, primärfruchtiger Weine, bei dem der Luftzutritt durch Maßnahmen wie Schwefelung, Auffüllen, Schönung oder Filtration verhindert wird.
Oxidative Merkmale treten unabhängig vom Süße- und Alkoholgrad eines Weins auf, beispielsweise wenn bewusst nur eine geringe bis keine Schwefelung durchgeführt wurde.
In der Schweiz werden oxidativ ausgebaute Weine auch Südweine genannt. Tokajer, Sherry, Port, Madeira, Marsala, Málaga, Vin Santo, Banyuls und Vin Jaune gehören dieser Kategorie an. Dank ihres meist durch Zusetzen von Weinbrand erzielten höheren Alkoholgehaltes sind diese Weine immun gegen eine bakterielle Degradierung. Sie reifen zu reichen, körperreichen Weinen heran. Ihr Bouquet wird assoziiert mit Feigen, Dörrfrüchten, Quitten und Nüssen. Sie unterscheiden sich von reduktiv ausgebautem Wein durch höheren Alkoholgehalt und oft süßeren Geschmack.
Quelle „de.wikipedia.org“