Neusiedlersee-Hügelland, 3.912 ha
Allgemeines
Westlich des Neusiedlersees schließt sich an
das gleichnamige Anbaugebiet das Neusiedlersee-Hügelland an. Es ist eines der
vier Weinbaugebiete des Burgenlands.
Der Weinbau hat hier seit mindestens zweieinhalb
Jahrtausenden eine große Bedeutung. In dem kleinen Dorf Zagersdorf hat wohl alles
begonnen: In einem 2.700 Jahre alten Grabhügel aus der Hallstattzeit wurden
Traubenkerne entdeckt, die mit den Kernen von Vitis Vinifera identisch sind.
Eine besondere historische Bedeutung kommt der
Stadt Rust zu, die im Zentrum des Weinbaugebietes gelegen, berühmt für den Ruster
Ausbruch, eine Zwischenstufe der Beerenauslese und Trockenbeerenauslese, ist. Im
17. Jahrhundert spendierten die Winzer der Stadt dem Kaiser Leopold und seinen
Soldaten, die sich im Kampf gegen die Türken schlugen, eine große Menge ihres
Weins. Als Dank des Kaisers und der Truppen durfte sich die Stadt ab 1681 als
„Freistadt“ bezeichnen.
Topografie
Das Neusiedlersee-Hügelland reicht vom Westufer
des Neusiedlersees und den Abhängen des Leithagebirges bis zu den Rebflächen am
Fuße des Rosaliengebierges bei Mattersburg.
Klima und Böden
Das Klima mit pannonischer Ausprägung bietet
mit einem milden Frühling, trockenen Sommern und warmen Herbsten beste
Bedingungen für den Weinbau.
Die große Wasserfläche des Neusiedlersees
wirkt klimaregulierend und als Wärmespeicher. Das im Norden gelegene Leithagebirge bietet
Schutz gegen kalte Winde. Die Reben wachsen auf kalkhaltigen
Schwarzerde-, Sand- und Lehmböden.
Rebsorten und
Weinstile
Im Neusiedlersee-Hügelland werden sowohl
trockene Weißweine als auch Rotweine und Prädikatsweine, z.B. Auslesen,
Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen erzeugt. Traditionsreiche Spezialität
ist der Ruster Ausbruch.
Grüner Veltliner, die Hauptrebsorte, wird im
klassischen Stil ausgebaut, er ergibt kraftvolle, körperreiche aber weiche
Weine mit reifer Frucht und intensivem Bukett.
Welschriesling wird wegen seiner hohen Säure
zusätzlich zum klassischen Stil oft für Süßweine der Prädikatsstufen
eingesetzt.
Blaufränkisch erbringt tanninreiche Weine mit
guter Säure, die Sorte wird häufig im Barrique ausgebaut.
Aus Zweigelt werden kräftige Weine mit samtiger
Tanninstruktur und etwas niedrigerer Säure gekeltert. Die Rotweine des
Neusiedlersee-Hügellands bestechen allgemein durch Kraft, festen Kern und ihr
Potenzial zur Flaschenalterung.
Als weitere Sorten stehen Weißburgunder,
Neuburger, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Blauburgunder und Cabernet Sauvignon im
Ertrag.
Rote Rebsorten:
- Blauburger
- Blauburgunder
- Blauer Portugieser
- Blauer Zweigelt
- Blaufränkisch
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvignon
- Merlot
- St. Laurent
Weiße Rebsorten:
- Bouvier
- Chardonnay
- Frühroter Veltliner
- Furmint
- Gelber Muskateller
- Goldburger
- Grauer Burgunder
- Grüner Sylvaner
- Grüner Veltliner
- Müller-Thurgau
- Muskat-Ottonel
- Neuburger
- Roter Veltliner
- Rotgipfler
- Sauvignon Blanc
- Scheurebe
- Traminer
- Weißburgunder
- Welschriesling
Rieden
- Altenberg
- Bandkräftn
- Gloria
- Gmärk
- Goldberg
- Greiner
- Mariental
- Steinmühle
- Tatschler