Mittelburgenland, 1.877 ha
Allgemeines
Südlich des Neusiedlersees wird das
Landschaftsbild hügeliger und stärker bewaldet. Die Weinberge des
Mittelburgenlands, eines der vier Weinbaugebiete des Burgenlands, schließen
sich im Süden an das Gebiet Neusiedlersee-Hügelland an.
Das Mittelburgenland ist das Reich des
Blaufränkisch. Keine andere Region innerhalb oder außerhalb
Österreichs hat sich der Kultur dieser Rotweinsorte so intensiv gewidmet wie
die Winzer des „Blaufränkischlandes“.
Topografie
Die Rebflächen erstrecken sich wie in einem
Kessel von den Südausläufern des Ödenburger Gebirges bis zum Günser Bergland.
Nach Osten öffnet sich die ungarische Tiefebene.
Klima und Böden
Der pannonische Einfluss, der für die
hervorragenden Traubenqualitäten verantwortlich ist, wird hier im
Mittelburgenland voll wirksam.
Drei Hügelketten schützen vor kalten Winden. Die Nähe zum Neusiedler See bringt Wärme, aber
es ist etwas kühler als in Orten direkt am See. Tiefgründige, schwere Lehmböden verfügen über
ein perfektes Wasserspeichervermögen, sie sind für die Sorte Blaufränkisch
ideal und erbringen fette, farbkräftige Rotweine mit violettem und purpurnem
Schimmer.
Rebsorten und
Weinstile
80 % der angebauten Trauben sind rot, mehr als
die Hälfte davon ist Blaufränkisch. Auf den einheimischen Böden zeigt der Wein
seine tiefen Weichselaromen und spiegelt das Gebiet wider. Die Sorte Blaufränkisch ergibt charaktervolle,
feurige Rotweine, die bevorzugt würzig und tanninbetont ausgebaut werden.
Blauer Zweigelt präsentiert sich kräftig,
samtig und charmant. Die Sorte wird häufig im Barrique ausgebaut und / oder zu
Cuvées verschnitten oder hält in die Klassiklinie vieler Weingüter Einzug –
traditionell im großen Holzfass oder Tank ausgebaut, wo er fruchtige, süffige
Weine ergibt.
Weißwein fällt von der
Menge her kaum ins Gewicht, er macht nur 15 % der Gesamterzeugung aus.
Rote Rebsorten:
- Blauburger
- Blauburgunder
- Blauer Portugieser
- Blauer Zweigelt
- Blaufränkisch
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvignon
- Merlot
- St. Laurent
Weiße Rebsorten:
- Bouvier
- Chardonnay
- Gelber Muskateller
- Goldburger
- Grauer Burgunder
- Grüner Sylvaner
- Grüner Veltliner
- Müller-Thurgau
- Muskat-Ottonel
- Neuburger
- Riesling
- Roter Veltliner
- Sauvignon Blanc
- Scheurebe
- Traminer
- Weißburgunder
- Welschriesling
Rieden
- Altes Weingebirge
- Dürrau
- Goldberg
- Hochäcker
- Hochberg
Mittelburgenland
DAC (Districtus Austriae Controllatus)
Mit dem Jahrgang 2007 wurde als weitere
österreichische DAC die DAC Mittelburgenland für das burgenländische
Anbaugebiet eingeführt.
Folgende Anforderungen müssen zusätzlich zu
den generellen DAC-Bedingungen erfüllt werden:
Die Weine müssen aus der Rebsorte
Blaufränkisch bereitet werden. Der Ausbau muss trocken erfolgen (mit einem
Restzucker von maximal 2.5 g/l), der Anteil an Apfelsäure darf maximal 0,5 g/l
betragen.
Die Weine werden in drei Kategorien
eingeteilt, Klassik, Riede und Reserve.
Weine der Kategorie „Klassik“ müssen
mindestens 12,5 - 13 % Alkohol aufweisen. Der Geschmack muss sortentypisch, würzig und
fruchtig sein. Der Geruch muss sortentypisch sein. Die Farbe muss einem
kräftigen Rot gleichkommen. Der Ausbau muss im großen Holzfass oder Stahltank
erfolgen.
Weine der Kategorie „Riede“ müssen einen
Alkoholgehalt von 13 – 13,5 % und einen sortentypischen, fruchtigen, würzigen
Geschmack aufweisen. Der Ausbau muss im großen Holzfass oder gebrauchten
Barriques erfolgen.
Weine der Kategorie „Reserve“ müssen einen
Alkoholgehalt von mindestens 13 % und einen kräftigen sortentypischen, fruchtig-würzigen
Geschmack aufweisen. Der Ausbau muss im großen Eichenfass oder in Barriques
erfolgen, ein Barriqueton ist erwünscht.
Weine der Kategorie „Klassik“ dürfen nicht vor
dem 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres auf den Markt gebracht werden.
Weine der Kategorie „Riede“ dürfen nicht vor
dem 1. September des auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden.
Weine der Kategorie „Reserve“ dürfen nicht vor
dem 1. Jänner des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden.