Die Sherry-Variante Manzanilla wird in Sanlucar de Barrameda am Atlantik aus den gleichen Trauben (Palomino) und nach analogen Vinifikationsmethoden wie die anderen Sherry-Typen doch mit gewissen Abweichungen im Detail bereitet. Dazu gehören die in der Regel um eine Woche frühere Lese und der weitgehende Verzicht auf eine Trocknung der Trauben in der Sonne. Dadurch enthält der Most etwas weniger Zucker und mehr Säure. Auch im Alkoholgehalt liegt der Manzanilla (in Spanien) meist niedriger als ein Fino, meist um 15,5% vol., während die EU-Richtlinien 17,5% vol. verlangen.
Der wesentliche Unterschied zum Fino besteht darin, dass bei Manzanilla die Florschicht aufgrund der Nähe zum Meer das ganze Jahr über nicht abstirbt und der Wein deswegen noch heller ist als der Fino. Der Wein hat ein eigenartiges, fast etwas salziges Aroma - man behauptet, das läge an der salzhaltigen Meeresluft Sanlucars -, eine erfrischende Säure und ist besonders trocken. Er ist ein ungemein pikanter Wein und einer der köstlichsten Aperitifs.