Lagrein – Südtiroler Nationalrebe mit internationaler
Verwandtschaft
HERKUNFT
Wer Südtiroler
Weinen liebt, kommt an ihm nicht vorbei: dem Lagrein. Dieser charakterstarke, autochthone Wein zählt neben Blauburgunder und dem ebenso bekannten
Vernatsch zu Südtirols Leitsorten. Ihre Wurzeln hat die Rebsorte rund um die Südtiroler
Landeshauptstadt Bozen. Kaiser Karl IV. hat im Jahr 1370 den Lagrein als
„pesten Poczner“ bezeichnet – ob er auf den Rotwein oder den damals ebenso
bekannten, gleichnamigen Weißwein anspielte, ist allerdings nicht gesichert. Der
Lagrein hat sich mit seiner rustikalen Eleganz den Ruf eines fürstlichen
Klassikers erworben. Wird der Lagrein als Rosé ausgebaut, trägt er im Übrigen den
Namen Lagrein Kretzer.
Der
Stammbaum dieses waschechten Südtirolers kann sich sehen lassen, finden sich in
seiner Familie doch einige altbekannte Rebsorten – eng verwandt ist er u.a. mit dem
französischen Syrah, aber auch mit den italienischen Rebsorten Teroldego
und Marzemino. Der Lagrein selbst bleibt heimatverbunden. Nur punktuell wird er
in geringen Mengen außerhalb Südtirols angebaut, so beispielsweise in
Australien, Kalifornien und in der Pfalz. Mit kaum mehr als 500 Hektar
Anbaufläche weltweit bleibt der Lagrein ein rares Juwel, das im kleinen
Südtirol bestens gedeiht.
Ein breiter
Talkessel, sonnenverwöhnte Weinberge, das einzigartiges
Terroir im Spannungsfeld zwischen alpinem und mediterranem Klima sowie südliche
Temperaturen von bis zu 40 °C bilden eine spannende Konstellation, in der sich
der Lagrein hervorragend entfalten kann.
CHARAKTERISTIK
Charakteristisch
für den Lagrein sind harmonische Aromen von
Waldbeeren, saftigen Kirschen
und feinen Veilchennuancen. Am
Gaumen wird der tanninreiche Rotwein
gerne von erdig-mineralischer Würze und samtiger Fülle begleitet. Ein wahrhaft adeliger
Genuss – authentisch und bodenständig, aber keinesfalls plump oder einfallslos.
SYNONYME
Blauer
Lagrein, Lagrino