Klimazonen

Klimazonen sind Gebiete annähernd gleichartiger klimatischer Bedingungen, die sich wie Gürtel abhängig von der Sonneneinstrahlung um die Erde erstrecken. Die Klimazonen sind zugleich Vegetationszonen. In nicht allen Klimazonen herrschen optimale Bedingungen für den Weinanbau. Sie haben daher eine entscheidende Bedeutung hinsichtlich erlaubter/empfohlener Rebsorten und Vinifizierungspraktiken (z.B. Anreichern).

Das Klima wird in langfristigen Mittelwerten gemessen und ausgedrückt (im Gegensatz zum Wetter, das die Mittelwerte von einem Tag zum andern beschreibt). Die erste wissenschaftliche Untersuchung bezüglich des Kima-Einflusses auf den Weinbau stammt vom Schweizer Botaniker Augustin Pyrame de Candolle (1806-1893). Diese Erkenntnisse verwendeten die zwei US-Forscher Albert Julius Winkler (1894-1989) Maynard A. Amerine (1911-1998) von der University of California. Sie führten im Jahre 1944 das so genannte Wärmetage-Summierung-System (Degree-Days) ein, das Kalifornien in fünf Klimazonen einteilt. In der Zwischenzeit sind auf dieser Basis weltweit eine Reihe von verschiedenen Klimaklassifizierungs-Systemen entwickelt worden. Dabei werden im Zeitraum des jährlichen Vegetationszyklus des Rebstocks oder auch für das gesamte Jahr verschiedene Kriterien gemessen und für die Bewertung herangezogen. Dies sind unter anderem Temperatur-Werte, Anzahl der Sonnenstunden und Niederschlags-Mengen.

Europa wurde im Rahmen der EU-Weingesetzgebung in die drei großen Weinbauzonen  A, B und (mit Subzonen) C eingeteilt, die ähnliche klimatische Gegebenheiten aufweisen. Für diese gelten dann spezielle weingesetzliche Bestimmungen, zum Beispiel bezüglich Bewässerung, Anreichern (Alkohol-Erhöhung), Säuerung und Süßung. Innerhalb dieser Großklimazonen wird in kleinere Klimabereiche unterschieden, wobei es allerdings keine 100% allgemein gültigen Definitionen gibt.