Kamptal

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Kamptal, 3.869 ha

Allgemeines
Das am gleichnamigen Fluss gelegene Weinbaugebiet Kamptal zählt zu den acht niederösterreichischen Weinbaugebieten. Zentrum des Kamptals ist Langenlois, Österreichs größte Weinbaustadt.
Ein weinbauliches Wahrzeichen ist die markante Riede Heiligenstein bei Zöbing, die schon 1280 in einem Verzeichnis des Stifts Zwettl als „Hellenstein“ (Höllenstein) erwähnt wird. Dies bezeichnete einen Berg, auf dem die Sonne „höllisch heiß“ brannte. Da aus dieser Hölle aber sehr gute Weine stammen, wurde der Berg im Laufe der Jahrhunderte zum „Heiligen“, da man ihm körperreiche, langlebige Weine verdankt, die qualitativ mit den besten der Wachau vergleichbar sind.

Klima und Böden
Das Klima im Kamptal ist von pannonischen Einflüssen geprägt. Kühle Strömungen aus dem Waldviertel mildern die Sommerhitze, die Ausläufer des Manhartsberges und die Erhebungen des Waldviertels bieten Schutz vor Wind und Regen.
Die Reben wachsen auf Lehm- und Lössböden an den Abhängen des Manhartsberges und auf Urgesteinsböden beim Kamptaler Gebirge.

Rebsorten und Weinstile
Weißwein dominiert mit 85 % die Produktion. Es werden vor allem Grüner Veltliner und Riesling erzeugt, aber auch Chardonnay, Müller-Thurgau und die roten Sorten Zweigelt und Blaufränkisch bringen beachtliche Weine hervor. Neben Blauburger und Blauem Portugieser werden außerdem Cabernet Sauvignon und Merlot kultiviert.
Kräftige Säure, ein ausgeprägtes Bukett und der besondere pfeffrige Ton zeichnen die Grünen Veltliner aus dem Kamptal aus. Die Weine verfügen zumeist über ein beachtliches Alterungspotenzial.

Rote Rebsorten:

Weiße Rebsorten:

Rieden

  • Heiligenstein (Zöbing)
  • Bleckenweg
  • Gaisberg
  • Grub
  • Dechant
  • Fahnberg
  • Hasel
  • Ladner
  • Lamm
  • Loiserberg
  • Panzaun
  • Schenkenbichl
  • Steinmassl
  • Wechselberg

Kamptal DAC (Districtus Austriae Controllatus)
Mit dem Jahrgang 2008 wurde als weitere österreichische DAC die DAC Kamptal für das niederösterreichische Kamptal eingeführt.
Folgende Anforderungen müssen zusätzlich zu den generellen DAC-Bedingungen erfüllt werden:
Zugelassene Rebsorten sind Grüner Veltliner und Riesling, der Ausbau muss trocken erfolgen (max. 9 g/l Restzucker).
Die Weine werden in zwei Kategorien eingeteilt, Klassik und Reserve.
Weine der Kategorie Klassik müssen mindestens 12 - 12,5 % Alkohol aufweisen. Weine aus Riesling müssen einen duftigen, eleganten, mineralischen Geschmack aufzeigen. Weine aus Grünem Veltliner müssen fruchtbetont und würzig sein. Hinweise auf einen Ausbau im Barrique und Botrytisnoten sind nicht erlaubt.
Von Weinen der Kategorie Reserve mit mindestens 13 % Alkohol werden eine kräftige Geschmacksstilistik, ausgeprägte Gebiets- und Sortenaromatik und ein nachhaltiger Abgang erwartet. Holz- und Botrytisnoten sind zulässig.
Der Antrag für die staatliche Prüfnummer darf für Klassik-Weine ab dem 1. Jänner, für Reserve-Weine ab dem 15. März des auf die Ernte folgenden Jahres gestellt werden. Bei positivem Bescheid dürfen die Weine vermarktet werden.


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