Gamay – die verbotene Rebsorte!
HERKUNFT
Die Rebsorte Gamay ist durch eine natürliche Kreuzung aus Pinot und Gouais Blanc entstanden. Kein Wunder, wurden die Elternrebsorten früher in den Weingärten der Burgund und der Champagne doch häufig im Gemischten Satz ausgepflanzt – so kommt man sich natürlich zwangsweise näher.
Doch der junge Sprössling hatte es anfangs nicht leicht: Benediktinermönche verbreiteten die Rebsorte im 13. Jahrhundert im Burgund rund um die Côte d’Or, wo sich der Gamay so gut entwickelte, dass er bald als ernsthafte Bedrohung für den äußerst sensiblen Pinot Noir, der schon damals großes Ansehen genoss, betrachtet wurde. Herzog Philipp der Kühne von Burgund ließ die Rebsorte höchstpersönlich per Dekret als schädlich für die Gesundheit und „unehrenhafte“ Rebsorte verbieten. Diese Begebenheit war wohl schicksalshaft, denn so fand der Gamay schließlich in den Weinbergen des nahegelegenen Beaujolais – dem nördlichen Teil der Burgund – eine neue Heimat, wo er noch besser gedeiht.
CHARAKTERISTIK
Die sehr frühreifende Rebsorte ist nicht ganz einfach zu kultivieren – er ist spätfrostempfindlich, anfällig für Echten und Falschen Mehltau und feuchtigkeitsempfindlich. Die tanninarmen und leichten Weine sind mit frischer Säure ausgestattet und werden im Bukett von Himbeernoten und Anklängen von Erdbeeren und Kirsch geprägt, auch Bananennoten und florale Anklänge können hinzukommen.
Meist werden die Weine zu Beaujolais und Beaujolais Nouveau verarbeitet. Diese Rotweine werden am besten jung und gerne leicht gekühlt genossen.