Estremadura, 32.000 ha
Allgemeines
Die Region Estremadura an der Westküste Portugals umfasst 9 DOC-Bereiche und die Vinho-Regional-Appellation Estremadura. Der interessanteste der DOC-Bereiche ist die vor atlantischen Einflüssen geschützte DOC Alenquer, auf Kalkböden entstehen viel versprechende Rot- und Weißweine.
In der Region Estremadura entsteht mehr Wein als in den anderen Weinbaugebieten Portugals, Genossenschaften dominieren, mit Unterstützung der EU wurden moderne Weinbereitungsanlagen errichtet. Die Zahl ambitionierter, kleinerer Erzeuger ist im Steigen begriffen.
Klima und Böden
Auf dem Küstenstreifen bei Lissabon herrscht feuchtes, atlantisches Klima vor, die Böden sind meist sandig.
Rebsorten und Weinstil
Neben einer Vielzahl an anderen, einheimischen Rebsorten gehen Tinta Roriz, Touriga Nacional, Alicante Bouschet, Casteláo und auch die internationale Sorte Syrah in die roten Verschnitte ein. Für Weißwein werden hauptsächlich die zitronenduftige Arinto („Pederna“ im Vinho Verde), Vital, Fernao Pires und Chardonnay verarbeitet.
Die Weine aus Estremadura sind generell frisch und modern, Rotweine sind mittelkräftig und tanninreich, Weißweine zeigen erfrischende Säure. Es wird mehr Weiß- als Rotwein produziert. Ein Großteil der Weine aus den ertragreichen Rebflächen an der Küste wird in 5 l Mehrwegflaschen (garrafoes) an Gastronomiebetriebe in die gesamte portugiesischsprachige Welt geliefert.
Am Strand von Colares an der Atlantikküste wachsen ungepfropfte Ramisco-Reben in reblaussicherem Sand. Ihre alten, an Treibholz erinnernden Äste tragen kleine, intensiv blaue Trauben. Der daraus gekelterte Wein, eine Rarität, die ihresgleichen sucht, ist stets schwarz und tanninreich, er braucht zum Reifen so lange wie vor 100 Jahren ein Bordeaux.