Botrytis ist ein Schlauchpilz, der in mehreren Arten auftritt und verschiedene Pflanzen befällt. Auch im Weinbau trifft man oft auf den Botrytis cinerea, der hier jedoch in bestimmten Fällen erwünscht ist. In Österreich und Deutschland wird der Schimmelpilz auch gerne Grauschimmelfäule genannt. Befällt er die Beeren spät genug, d.h. in bereits hochreifem Zustand, führt dies zur sogenannten Edelfäule, die eine maßgebliche Steigerung der Qualität zur Folge hat. Damit Botrytis auftritt, benötigt es warme Herbsttemperaturen und die nötige Luftfeuchtigkeit in Form von Nebel in den frühen Morgenstunden. Vor allem das Gebiet um den Neusiedlersee ist aufgrund der feuchten Luft vom See dafür sehr gut geeignet.
Der Pilz dringt in die Beere ein und ernährt sich von der Flüssigkeit. Zudem verlieren die Beeren durch die Löcher Wasser und schrumpeln. In weiterer Folge konzentrieren sich der Zucker und die Säure in den Beeren und nach aufwändiger Lese können lang haltbare Süßweine mit charakteristischen Honig- und Botrytisnoten gekeltert werden. Werden die Trauben jedoch bereits im unreifen Zustand befallen, kann die komplette Ernte ausfallen.