Im Bio-Weinbau dürfen nur biologisch abbaubare Produkte, die nicht von der Pflanze aufgenommen werden, eingesetzt werden (Kontaktmittel). Im konventionellen Weinbau werden synthetische Mittel eingesetzt, die über den Saftstrom wirken und in der Beerenhaut bleiben. Deshalb dauert die Umstellung auf biologischen Weinbau 3 Jahre.
Bodenmanagement
Im Bio-Weinbau sind die Böden ständig begrünt, um Humusaufbau zu betreiben. Es dürfen nur nachhaltige, organische Dünger eingesetzt werden. So wird das Bodenleben/die Biodiversität gefördert und dadurch auch der Geschmack der Trauben.
Im konventionellen Weinbau werden Herbizide zur Unkrautbekämpfung eingesetzt und die Böden werden immer/teilweise offen gehalten. Das alles sind Maßnahmen, die humuszehrend wirken. (Mineraldünger baut keinen Humus auf!)
Keller/Vinifikation
Im Bio-Weinbau wird der Wein nur unterstützend ausgebaut und nicht in eine bestimmte Richtung gezwungen. Es dürfen nur wenige Weinbehandlungsmittel zur "Verschönerung" eingesetzt werden. Außerdem ist die Schwefel-Höchstgrenze für Bio-Weine niedriger. (Bioweinverordnung ab Jahrgang 2012) Ab dem Jahrgang 2012 dürfen die Weine auch als Bio-Weine bezeichnet werden (nicht mehr „Wein aus Biotrauben“).
Im konventionellen Weinbau werden oft alle zu Gebote stehenden Mittel eingesetzt, die zum Teil auch mitgetrunken werden; die Weine schmecken daher meist getrimmt oder aufgeblasen.
Biologisch - Wer gibt vor, wer kontrolliert?
Kontrollstellen
kontrollieren, ob die vereinbarten Bio-Richtlinien eingehalten werden.
ABG (Austria Bio Garantie), Lacon GmbH, BIKO Tirol, BIOS (Biokontrollstelle Österreich), SGS (Austria Controll-Co.), SLK (Salzburger Landwirt Kontrolle)
Verbände
haben unterschiedliche Richtlinien für die Biowein-Produktion.
Bio Austria, Demeter, Bio-EU, Respect
Bio Austria: Österreichische Bio-Richtlinie (bio-organisch)
Demeter: strengste Richtlinie (bio-dynamisch). Im bio-dynamischen Weinbau wird sehr viel mit Homöopathie gearbeitet (Kuhmistpräparate) (nach Rudolf Steiner).
Bio-EU: Allgemeine, sehr lockere Bio-Richtlinien, die zum Glück in Österreich nicht viel verwendet werden
Respect: Vereinigung von Winzern, die ihre Richtlinien selbst festgelegt haben
So erkennt man Bio-Weine:
Auf dem Etikett muss stehen:
"Wein aus Bio-Trauben" (bis Jahrgang 2012) oder
"Bio-Wein" (ab Jahrgang 2012)
Außerdem muss das Logo oder die Nummer der Kontrollstelle
(zB AT-BIO-301) auf dem Etikett ersichtlich sein.
Es reicht nicht aus, wenn im Prospekt der Hinweis auf "bio-naher Weinbau", "naturnaher Anbau", ... gegeben wird. Dafür gibt es keine Kontrolle!