Ampelographie ist die Lehre der Rebsorten (grch. ampelos = Weinstock). Ein großer Bereich der Ampelographie ist das Bestimmen von Rebsorten. Seit den Urzeiten des Weinbaus zerbrechen sich die Fachleute die Köpfe, wie eine Sorte mit Sicherheit identifiziert werden kann. Die Kriterien zur Beschreibung von Rebsortenmerkmalen sind heute eindeutig in den Merkmalskatalogen der internationalen Verbände OIV und UPOV definiert. Als wichtigste Organe zur Sortendifferenzierung gelten die Triebspitze, das Blatt, die Traube sowie die Beere. Kriterien sind Farbe, Form, Behaarung der Triebspitze und Blätter, Größe und Charakter der Trauben, sowie Form, Farbe, Geschmack und Samengehalt der Beeren. Mit der Entwicklung moderner Labormethoden wird versucht, Rebsorten auch mittels Inhaltskomponenten (Iso-Enzyme) und DNA-Profilen zu differenzieren und zu identifizieren. Seit 1995 steht die Technik des genetischen Fingerabdrucks (Mikrosatelliten-Analyse) zur Verfügung, mit dem Rebsorten eindeutig im Labor erkannt werden können. Alle namhaften Weinbau-Institute der Welt beschäftigen sich damit, Rebsorten anhand der genetischen DNA-Profile molekulargenetisch zu charakterisieren und Referenzprofile festzulegen. Der endgültige Abgleich der in den verschiedenen Ländern vorhandenen Rebsorten ist aber noch im Gange. Die Methode wurde mittlerweile standardisiert, so dass sich die genetischen Fingerabdrücke verschiedener Arbeitsgruppen nun leichter vergleichen lassen. Da es trotz dieser eindeutigen Kriterien immer noch zu Identifizierungs-Problemen kommen kann, sind deshalb in den nächsten Jahren neue Erkenntnisse zu erwarten.
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