Das
Weingut von Pichon Baron (das man so nennt, um es vom Schwestergut
Château Pichon-Longueville-Comtesse de Lalande zu unterscheiden) grenzt zu
einem großen Teil an den
Weinberg von Latour. Es liegt in einem der schönsten
Landstriche von
Pauillac und jeder Vorbeifahrende ist beeindruckt von der
Architektur dieses anmutigen Châteaus. Seit der Bordeauxwein-Klassifikation von
1855 ist das Weingut als Deuxième Grand Cru Classé eingestuft, der
zweithöchsten Klassifikation.
Die Flächen wurden von Pierre de Mazure de Rauzan 1660 erworben, ihm
gehörte auch das später geteilte Château Rauzan in
Margaux. Im 17. Jahrhundert
begann man im
Médoc, die weitläufigen Sümpfe trockenzulegen und
Weinbau zu
betreiben. Die Tochter von de Rauzan heiratete im Jahr 1694 Jacques de Pichon,
Baron de Longueville, der erster Präsident des Parlaments von
Bordeaux war. Das
Weingut wurde in „Château Pichon-Longueville“ umbenannt. Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde der Besitz aufgeteilt. Während der bisherige Besitzer, Baron
Joseph de Pichon-Longueville, zwei Fünftel des Besitzes behielt, erhielten
seine drei Töchter drei Fünftel des Guts. Später übernahm ein männlicher
Nachkomme namens Raul den kleineren Anteil des Barons. Daraus wurde das heutige
Château Pichon-Longueville Baron. Im Jahr 1988 wurde das Château mit großer Ambition vom
Versicherungskonzern AXA restauriert und Jean-Michel Cazes von Lynch Bages mit
Führungsaufgaben betraut.
Die Rebflächen umfassen 70 ha und sind zu 70% mit
Cabernet Sauvignon, zu
25% mit
Merlot und zu 5% mit
Cabernet Franc bestockt. Die Reben sind
durchschnittlich 30 Jahre alt. Der Wein wird zu den „Super-Seconds“ gezählt, er
würde also die „
Premier Cru Classé“ verdienen. 40% der Produktion entfallen auf
den
Zweitwein „Les Tourelles de Longueville“. Pichon Baron, wie das Gut auch kurz genannt wird, zeichnet sich durch
einen Wein aus, der in sehr klassischer
Pauillac-Machart entsteht. In guten
Jahren entsteht regelmäßig exzellenter Wein.