Château Pavie ist eines der traditionsreichsten Weingüter der Gemeinde
Saint-Émilion. In der Hierarchie der Rotweine von
Saint-Émilion gehört es als
Premier Grand Cru Classé B der zweithöchsten Stufe an. Zusammen mit Ausone ist
es eines der beiden Top Châteaux von
Saint-Émilion. Pavie ist der französische
Name des Weingartenpfirsichs. In der ersten Ausgabe des berühmten Buches
„
Bordeaux et ses vins“ von Cocks und Féret aus dem Jahr 1850 wird Château Pavie
bereits als eines der führenden Güter der Region erwähnt. Zu dieser Zeit war es
in Besitz der Familie Talleman und danach des Bordelaiser Weinhändlers
Ferdinand Bouffard.
Ende des 19. Jahrhunderts vernichtete die
Reblaus die gesamten
Investitionen von Bouffard und er musste nach dem Ersten Weltkrieg sein
Lebenswerk verkaufen. Im Jahr 1943 ging der Besitz an Alexandre Valette über,
dem bereits das benachbarte Château Troplong Mondot gehörte. Nach dem Tod von
Alexandre Valette im Jahr 1967 wurde sein Weinbergbesitz auf mehrere Familienzweige
aufgeteilt. Im März 1998 übernahm der vormalige Großmarktketten-Besitzer Gérard
Perse das Gut für ca. 30,8 Mio. US-Dollar.
Die 37 Hektar Weinberge liegen genau an der Nahtstelle zwischen dem
Kalksteinplateau von
Saint-Émilion und den Kiesablagerungen der Dordogne am
Fuße des Plateaus. Die Hanglage ist einem Amphitheater gleich ideal nach Süden
ausgerichtet. Die gänzlich verschiedenen Bodentypen innerhalb des Weinbergs
ergeben eine spezifische Rebsortenwahl. Während auf dem lehmig-kalkigen Plateau
überwiegend
Merlot angebaut wird, eignet sich der sandig-lehmige Boden am Fuße
der
Steillage mehr für den Anbau von
Cabernet Sauvignon und
Cabernet Franc. Auf
Merlot entfällt ein Anteil von 60%,
Cabernet Franc verfügt über einen
ungewöhnlich hohen Anteil von 30%. Die restlichen 10% stehen dem Cabernet
Sauvignon zu. Die Reben sind mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren relativ
alt.
Der Château Pavie ist vollmundig, samtig und von intensivem Aroma. Gute
Jahrgänge bauen durchaus dreißig Jahre lang aus. Die Aromen eines reifen Pavie
werden mit Begriffen wie „geröstete Haselnüsse, Rosinen,
Tabak und Zedernholz“ beschrieben.