Château Lagrange liegt westlich von
Saint-Julien an der Ortsgrenze zu
St. Laurent. Es darf nicht mit dem gleichnamigen Château Lagrange in
Pomerol
verwechselt werden. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Troisième
Grand Cru Classé eingestuft, der dritthöchsten Stufe der Klassifikation.Im Jahr 1796 erwarb der Händler Jean-Valère Cabarrus das Weingut. Er
machte den Wein durch seinen politischen Einfluss als Finanzminister in
Spanien
unter Napoléon I. an den adeligen Höfen bekannt und erweiterte das Gut
beträchtlich. Nach einigen weiteren Besitzerwechseln übernahm im Jahr 1918
schließlich die Société Immobilière des Grands Crus das Weingut für 12
Millionen Francs. Die gleiche Gesellschaft hatte bereits vorher die Güter
Château Brane-Cantenac und Château d’Issan übernommen. Nur sieben Jahre später,
im Jahr 1925, kauften die spanischen Basken Manuel Cendoya und José Telleria
das Weingut. Durch den Zweiten Weltkrieg sowie einigen klimatisch bedingten
Missernten gerieten die Besitzer in finanzielle Schwierigkeiten. Zur
Schuldentilgung veräußerten sie einen Teil des Grundbesitzes. Als sich die
Familie Cendoya im Jahr 1983 schließlich von Château Lagrange trennte, blieben
nur noch 157 Hektar Landbesitz übrig, von denen lediglich 56 Hektar mit
Rebstöcken bepflanzt waren. Der neue Besitzer, der japanische Konzern Suntory,
legte Rebflächen an und investierte in neue Kellertechnik. In den ersten sechs
Jahren engagierte Suntory den bekannten Önologen Émile Peynaud und während zehn
Jahren stand Michel Delon von Château Léoville-las-Cases hilfreich zur Seite.
Das gesamte Areal von Château Lagrange umfasst 157 Hektar. Ursprünglich
waren hier einmal 300 Hektar unter Reben, mittlerweile sind es noch 113 Hektar,
die zu 66% mit
Cabernet Sauvignon, zu 27% mit
Merlot und zu 7% mit
Petit Verdot
bepflanzt sind. Der Ausbau der Weine erfolgt in 60% neuem Holz für maximal 20
Monate.
Der
Zweitwein von Château Lagrange heißt Les Fiefs de Lagrange. Vier
Hektar dienen dem Anbau weißer Rebsorten zur Erzeugung des seit 1997
angebotenen Weißweins Les Arums de Lagrange, der aus den Rebsorten Sauvignon
Blanc (60%),
Sémillon (30%) und Muscadelle (10%) gekeltert wird.
Château Lagrange wird vom Önologen Jacques Boissenot sowie dessen Sohn
Eric begleitet und beraten.