Angelo Gaja, Barbaresco
Angelo Gaja zählt zu einem wahren Botschafter des piemontesischen Weines. Er begann 1961 im Weingut Gaja mitzuarbeiten zu einer Zeit, in der sein Vater die Entscheidung getroffen hat, nur mehr Trauben von den eigenen Weinbergen zu verarbeiten und keinen einzigen Kilogramm zuzukaufen, wie es bis dato noch geschehen war. Dieser Weg wurde eingeschlagen, weil sich Vater und Sohn zum Ziel gesetzt haben, nur noch dem Prinzip der Qualität zu dienen, um reiche, dichte und gut strukturierte Weine zu erhalten.
Angelo Gaja besaß zu diesem Zeitpunkt keine Weinberge im Barolo-Gebiet. Der zurechtgelegte Grundsatz verbat es natürlich, Trauben aus dem Barolo-Gebiet zuzukaufen. Gaja konnte den hervorragenden Ruf, den Weine aus der Barolo-Zone genossen, dadurch nicht für sich geltend machen. Dieser Umstand zog jedoch etwas sehr Positives nach sich: Angelo Gaja investierte alle Kraft in die Qualität seiner Barbarescos. Gaja hat nicht den Barbaresco erfunden, doch es ist sein Verdienst, dass heute Barbaresco auf der ganzen Welt als Name für einen hochklassigen Wein gilt.
Im Jahre 1988 ergab sich die Gelegenheit im Gebiet des Barolos ein Gut zu erstehen. Es befindet sich in Serralunga. Auch früher bezog Angelos Vater von diesem Gebiet Trauben. Die produzierten Weine waren bekannt für Ihre große Struktur und ihre lange Reifezeit. Heute widerspiegeln die Barolos von Angelo Gaja seine kompromisslose Qualitätsphilosophie in jeder Beziehung.
Die Langhe-Hügel mit ihren steilen Hängen aus kalkreichem Lehm sind die Heimat der Nebbiolotraube und ihrer langlebigen, individuellen Weine: Barbaresco, Barolo und Langhe Nebbiolo. Der klassische Barbaresco und Barolo wurde traditionell als Cuvée mehrerer Nebbiololagen abgefüllt. In den sechziger und siebziger Jahren begannen führende Winzer, Nebbiolotrauben aus besonderen Einzellagen getrennt zu vinifizieren.
Heute erzeugt Gaja den klassischen Barbaresco DOCG und fünf Einzellagen-Nebbiolo-Weine: Sorì San Lorenzo, Sorì Tildin und Costa Russi aus der Barbaresco-Zone sowie Sperss und Conteisa aus der Barolo-Zone. Bis einschließlich Jahrgang 1995 trugen die Gaja Einzellagen die Bezeichnung Barbaresco oder Barolo. Ab dem Jahrgang 1996 werden die Nebbiolo-Einzellagen als Langhe Nebbiolo DOC etikettiert.
Gajas Überzeugung, dass das Langhe-Terroir herausragende Weine bringen kann, drückt sich auch in den Weinen aus französischen Rebsorten aus: Chardonnay, Sauvignon Blanc, Merlot und Cabernet. Alle Gaja-Weine stammen von Trauben aus eigenen Weingärten.